Seit dem Sommer liebäugele ich ja mit der Anschaffung einer Over- bzw. einer Coverlock-Maschine. Es ist schwierig, denn ich kann mich nicht wirklich durchringen. Zum einen, weil ich immer eine Overlock-Maschine geliehen bekommen würde (Ein Hoch auf die Familie, die einen voll ausgestatteten Maschinen-Fuhrpark besitzt) und zum anderen, es ist der erste Sommer/Herbst gewesen, an dem ich mir ein Teil meiner Garderobe vervollständigt habe. Der Gedanke, dass mein Enthusiasmus nächstes Jahr nachlässt und ich dann ein teures Maschinchen angeschafft hätte, das nicht genutzt würde, liegt ziemlich nahe. Und dann ist da noch die Frage, welche Maschine: eine Over- oder Coverlock? Oder gar eine Maschine, das beides problemlos und idiotensicher beherrscht? Himmel, das (Näh-)Leben ist gerade nicht ganz einfach…
Ein paar Tage, bevor ich mit meinen Freundinnen nach Barcelona aufbrach, hab ich in meinen Kleiderschrank geschaut: Nichts zum anziehen ;-). Nicht ganz, aber mir kam es so vor wie ein Kleiderschrank voll mit nichts zum anziehen. Das so ein Zustand nicht tragbar ist, musste schnell Abhilfe her.
So hab ich den familiären Notstand ausgesprochen, durfte geschwind in den familiären Maschinen-Fuhrpark tauchen und mir eine Overlock ausleihen. Zwei Stunden später waren auch alle Schnittmuster-teile ausgeschnitten und im heimischen Stofflager den passenden Stoff (einmal ein leicht elatistischer Sternchen-Stoff und ein grün-blauer Polka-Dots-Jersey) gefunden. Beide sind liebevolle abgelagerte Stoffe, einen mit Sternen-Muster ist braun-grau-rot und hat einen ‚used‘-Look bzw. Loch-Optik. Der Grün-Blaue ist eine angenehm schwere Jersey-Ware, die sich kaum einrollt. So mag ich das.
Die Fixiergewiche von Prym sind ein echter Traum, ich benutze sie gerne, wenn ich Schnittmuster-Teile aus Stoff ausschneiden muss. Früher hab ich sehr häufig das Schnittmuster mit Butterfly-Nadeln am Stoff fixiert und mir mehr als einmal den Stoff damit ruiniert. Bei Patchwork-Stoffen funktioniert das gut, aber bei so leichten und glitschigen Stoffen habe ich mir mehrmals ein Loch in den Stoff gesteckt, was ziemlich ärgerlich ist. Mit den Fixiergewichten bleibt der Stoff auch an Ort und Stelle, und zwar auf dem Schneidetisch und nicht auf dem Boden oder sonstwo.
Das Sternenshirt war schnell ausgeschnitten und genäht, die Fadenspannung passte wunderbar. Ein Traum. Ich probiere immer an einem Reststück ob alles passt: Farben der Naht und ob die Naht gut ausschaut.
Das einzige was ich am Simplicity Schnittmuster 7604 geändert habe, ist der Ausschnitt und das Bündchen. Das habe ich nicht mit Vlieseline hinterlegt, sondern breiter zugeschnitten und ‚einfach‘ an den Halsausschnitt genäht (Vorher hat natürlich eine Seite rechts auf rechts gesteckt, angenäht und dann umgelegt und versäubert). Meine Methode ist vielleicht nicht die schönste auf Erden, aber derzeit für mich ideal. Beim Bündchen stört mich auch nicht, wenn die versäuberte Naht so wie sie halt nach dem versäubern so ist. Aber ich merke, beim Halsausschnitt finde ich nicht das nicht so wirklich ideal.
Wie näht ihr denn ein Bündchen an und macht den Halsausschnitt schön? Habt ihr Tipps für mich?
Ich bin ja noch recht neu im Kleidungsnähgeschäft …;-)
Gerade beim unteren grünen Shirt sieht man, dass die Naht sich ein wenig in die falsche Richtung umlegt. Und weil ich im Experimentier-Modus war, und ich gerade auf Shirts im oversized look stehe, hab ich zusätzlich etwas Weite am grünen Shirt gegeben. Und wenn es nicht im Alltag getragen wird, so hab ich ein schönes Schlafshirt für den Sommer 😉
PS: Über Tipps zur Erweiterung meines Fuhrparks und Schnittmuster in Plussize bin ich dankbar! Und wenn ihr obendrein noch Tipps zum umsäumen (siehe oben) habt…
PPS: Die Shirts hab ich natürlich mit nach Barcelona genommen und in Barcelona hab ich neben Sightseeing auch ein kleines Woll-Geschäft besucht. Zu eine Stoffladen hat es leider nicht mehr gereicht. Muss ich wohl nochmal Barcelona besuchen. Was auch nicht wirklich schlimm ist, Barcelona ist eine tolle Stadt!
Das ist mein erster Beitrag zum MeMadeMittwoch.
*Update: ich den Affelialte-Link entfernt, da er nicht den Regularien vom MeMadeMittwoch entspricht. Für Unanehmlichkeiten möchte ich mich hiermit entschuldigen.
Ich habe mit einer all-in-one-Maschine (Pfaff Coverlock 4.0) keine guten Erfahrungen gemacht und würde zu einzelnen, spezialisierten Geräten raten statt zur “ eierlegenden Wollmilchsau“. Nach Leidenszeit habe ich umgerüstet auf eine elna 444 und 664 pro und bin sehr zufrieden.
Danke Christine für Deinen Kommentar, nach Elna Maschinen hab ich noch nicht geschaut. Ich habe mit Elnas auch keine Berührungspunkte.
Und Du hast keine guten Erfahrungen mit einer Kombi-Maschine gemacht? Warum wenn ich fragen darf?
Liebe Grüße
Rebekka
Du darfst 😉 lange Geschichte kurz erklärt: fürs Nähen eines Shirts trotz optimaler Arbeitsabläufe mehrmals Umbauen und neu Einfädeln nervt gewaltig. Und die Maschine war durch Fachhändler/Werkstatt nicht so einzustellen, dass sie ohne Fehlstiche funktionierte. Wurde beim Ausprobieren dort schon gewarnt, wollte (aufgrund guter Erfahrungen bei Normal Maschinen) aber unbedingt Pfaff. Nach eineinhalb Jahren aufgegeben. Mein Pfaff-Händler (Nähzentrum!) verkauft keine cover/Overlock mehr von pfaff, weil die die Probleme nicht in Griff bekommen. Dort dann als Ersatz elnas bekommen und hoch zufrieden.
Oh, das sind keine guten Erfahurungen…
Ich werde berichten, was ich im neuen Jahr mache.
Liebe Grüße
Rebekka
Ach so, um umfädeln zu vermeiden habe ich jetzt immer 8 Konen einer Farbe ( normale Nähma, cover 3 und Overlock 4) da, das muss man an „Folgekosten“ einkalkulieren.
Jaja, die Folgekosten. 🙂 Die sind oft nicht unerhebich, aber für gutes Werkzeug und Bequemlichkeit gebe ich gern etwas (mehr) Geld aus.
Liebe Grüße
Rebekka
Hallo Rebekka, willkommen beim MMM! Ich denke ja, wenn man erstmal eine Overlock hat, hört man nicht so schnell wieder auf zu nähen. Dass die Kombi-Geräte oft nicht so eine gute Wahl sind, habe ich auch schon mal gehört: können möglicherweise beides nicht so richtig gut, und viele sind vom Umbauen genervt. Aber eigene Erfahrungen habe ich damit nicht.
Ich möchte dich noch bitten, den Affilate-Link aus diesem Post zu entfernen – der MMM ist eine werbefreie Veranstaltung, daher bitten wir die Teilnehmerinnen, in ihren verlinkten Posts auf jede Art von Werbung zu verzichten. ich danke Dir!
viele Grüße, Lucy (vom MMM-team)
Hallo Lucy,
Danke fpr Deine Willkommensgrüße!
Ich habe selbstverständlich den Affelialte-Link entfernt. Entschuldige bitte, dass ich dies nicht beachtet habe.
Du würdest keine Kombi-Maschine wählen?
Liebe Grüße
Rebekka
Liebe Rebekka ,
mir ging es auch so, dass ich lange überlegt habe , ob ich überhaupt eine Overlockmaschine brauche .(Meine richtige Näma ist eine tolle Maschine , deshalb habe ich ewig lange überlegt.)Gekauft habe ich mir dann eine Overlock von W6 , mit der ich TOTAL zufrieden bin. Ich kann Dir nur dazu raten,
Dir eine Overlock zu kaufen. Seitdem nähe ich wesentlich mehr Kleidung und nehme die Ovi auch um Taschen zu versäubern etc.
Lg, Katrin
Liebe Katrin,
vielen Dank für Deinen Kommentar, ich habe ja das Glück mir eine immer ausleihen zu können, aber in mir wächst der Wunsch nach einer eigenen Maschine. Und wenn ich ehrlich bin, auch ein eigenes Nähzimmer 😉
Ich werde mich nach einer W6 erkundigen.
Liebe Grüße
Rebekka